Steuerbare Lasten: Neue Regelungen ab 2024

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Steuerbare Lasten: Neue Regelungen ab 2024

Mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, werden neue Regelungen für Haushalte mit steuerbaren Lasten eingeführt. Steuerbare Lasten sind Verbrauchseinrichtungen, die vom Netzbetreiber gesteuert werden können, um das Stromnetz zu stabilisieren. Dazu gehören unter anderem Wärmepumpen, private Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Stromspeicher.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Für Haushalte mit steuerbaren Lasten hat das neue EnWG sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Vorteile:

  • Höhere Versorgungssicherheit: Die neuen Regelungen tragen dazu bei, die Stromversorgung auch in Zukunft zuverlässig zu gewährleisten.
  • Entschädigung für gesteuerte Lasten: Verbraucher erhalten eine Entschädigung für die gesteuerten Lasten.

Nachteile:

  • Verlust des individuellen Nutzungskomforts: Die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass ihre Lasten von den Netzbetreibern gesteuert werden können. Dies kann zu Einschränkungen im Nutzungskomfort führen, beispielsweise wenn die Wärmepumpe oder die Ladestation für das Elektrofahrzeug abgeschaltet werden.
  • Verlust der Kontrolle über die eigenen Energiekosten: Die Verbraucher erhalten zwar eine Entschädigung für die gesteuerten Lasten, diese ist jedoch nicht immer ausreichend, um die tatsächlichen Mehrkosten zu decken.
  • Erhöhte Komplexität: Die neuen Regelungen sind komplex und können für Verbraucher schwer zu verstehen sein. Dies kann zu Unsicherheiten und Konflikten führen.

Wie können Verbraucher den Nachteilen entgegenwirken?

Verbraucher können den Nachteilen der neuen Regelungen entgegenwirken, indem sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Informieren Sie sich über die Regelungen: Verbraucher sollten sich über die neuen Regelungen informieren und sich mit ihrem Netzbetreiber abstimmen. So können sie sich auf mögliche Einschränkungen im Nutzungskomfort einstellen und die Entschädigungszahlungen optimieren.
  • Planen Sie Ihren Stromverbrauch: Verbraucher können durch eine gute Planung ihres Stromverbrauchs den Einfluss der Steuerung reduzieren. So können sie beispielsweise die Wärmepumpe oder die Ladestation für das Elektrofahrzeug zu Zeiten mit geringer Netzauslastung betreiben.
  • Investieren Sie in Speicher: Speicher können Verbrauchern helfen, die Abhängigkeit von der Steuerung zu verringern. So können sie beispielsweise Strom aus regenerativen Quellen speichern und zu Zeiten mit hoher Netzauslastung nutzen.

Photovoltaikanlagen als Gegenmaßnahme

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) können den Nachteilen der neuen Regelungen für steuerbare Lasten entgegenwirken, indem sie den Eigenverbrauch von Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen. So können Verbraucher beispielsweise Strom aus ihrer PV-Anlage nutzen, um ihre Wärmepumpe oder die Ladestation für das Elektrofahrzeug zu betreiben. Dies reduziert den Strombezug aus dem öffentlichen Netz und verringert damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Lasten gesteuert werden müssen.

Zusätzlich können PV-Anlagen mit einem Batteriespeicher ausgestattet werden. Dieser Speicher kann Strom aus der PV-Anlage speichern und zu Zeiten mit hoher Netzauslastung nutzen. Dies kann die Netzstabilität weiter erhöhen und den Verbrauchern helfen, die Kontrolle über ihre eigenen Energiekosten zu behalten.

Insgesamt ist eine PV-Anlage eine gute Möglichkeit, den Nachteilen der neuen Regelungen für steuerbare Lasten entgegenzuwirken. Sie kann den Eigenverbrauch von erneuerbaren Energien erhöhen und so die Abhängigkeit von der Steuerung reduzieren.

Fazit

Die neuen Regelungen für steuerbare Lasten sind ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung des Stromnetzes. Sie stellen sicher, dass auch in Zukunft eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet ist. Verbraucher sollten sich jedoch über die Regelungen informieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Nachteilen entgegenzuwirken.

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